Gut & Bösel

Benedikt Bösel führt eine Stunde östlich von Berlin den Familienbetrieb Gut & Bösel, der den Boden und seine Nutzung in den Fokus der landwirtschaftlichen Tätigkeiten rückt, um so den Weg für einen Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft zu ebnen.

Was unterscheidet Gut und Bösel von anderen Höfen?

Wir testen und entwickeln regenerative und multifunktionale Landnutzungssysteme bei denen wir Nährstoffkreisläufe schließen, die Biodiversität erhöhen und Kohlenstoff im Boden speichern. Das machen wir, um das Potenzial der von uns bewirtschafteten Äcker zu erhöhen – und um Lebensmittel zu erzeugen, die besonders gut schmecken und eine besondere Nährstoffdichte haben.

 


Warum ist regenerative Landwirtschaft für dich zukunftsweisend? 

Die einzige sichere Annahme über die Zukunft, die wir treffen können, ist die steigende Unvorhersehbarkeit. Ökosysteme mit standortangepassten Pflanzengemeinschaften, einem intakten Bodenlebewesen, gesunden Tieren und zufriedenen Menschen sind dafür die beste Versicherung.

Welchen Stellenwert hat die Zusammenarbeit mit anderen Betrieben für dich? Sowohl mit Gastrobetrieben als auch landwirtschaftlichen.

Landwirt:innen sind die wichtigsten Akteur:innen, um den Klimawandel zu stoppen. Konsument:innen beflügeln oder blockieren diese Transformation durch Ihre Kaufentscheidungen. Deswegen braucht es Vertrauen und Wertschätzung – Gastronomie kann das vermitteln und erlebbar machen. Wir schaffen es nur gemeinsam.


Du warst viele Jahre beruflich im Finanzbereich tätig. Welche Arbeitsweisen oder “Lessons” nimmst du aus deiner vorherigen Arbeitswelt mit in die Lebensmittelbranche?

Es kommt auf den Menschen an, nicht auf die Firma, Branche oder Herkunft.


Warum bist du Mitglied der Gemeinschaft geworden?

Wir brauchen trans- und multidisziplinäre Teams, um die komplexen Herausforderungen anzugehen. Je breiter die Gemeinschaft aufgestellt ist, umso eher können wir etwas bewirken.

 

„Die einzige sichere Annahme über die Zukunft, die wir treffen können, ist die steigende Unvorhersehbarkeit.“

 

Wie kann die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen (Landwirtschaft – Gastronomie – Lebensmittelhandwerk) künftig noch gestärkt werden? 

Tue Gutes und sprich darüber.


Welche sind die wichtigsten Punkte, die sich deiner Meinung nach in den kommenden Jahren innerhalb der Lebensmittelbranche, Gastronomie, Landwirtschaft verändern müssen und warum?

Das Bewerten der negativen wie positiven Externalitäten.


Wen siehst du in der Verantwortung für die Veränderung und warum?

Jede:n.

Fotos
Finck Photography

Text und Bearbeitung
Carolin Foelster

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