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Kulturräume und die regionale Küche, mit Dominik Flammer
28 September 2020 @ 6:30 pm - 8:00 pm
Die Vorstellung, innerhalb nationaler kulinarischer Räume zu leben, ist längst überholt. «Schweizer Küche», «Deutsche Küche» oder «Cucina italiana» sind Kunstbegriffe, die in erster Linie der nationalen Nahrungsmittelindustrie dazu dienen, sich national und international zu vermarkten. Nur mit einer glaubwürdigen klein-regionalen Kulinarik lässt sich echte und gelebte Nachhaltigkeit realisieren. Nur wenn alle Partner der kulinarischen Wertschöpfungskette zusammenarbeiten, lassen sich Mehrwerte für die Landwirtschaft, die Gastronomie und die Hotellerie sowie für die gesamte Tourismusbranche generieren. Den künftig wird die Glaubwürdigkeit und auch die Sichtbarkeit der Landwirtschaft eine zentrale Rolle spielen, soll das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten so gestärkt werden, dass sie auch bereit sind, für nachhaltige, umweltschonende und regionale Produkte etwas mehr zu zahlen. So, dass Landwirte und Bäuerinnen davon leben können. So, dass die Gastronomie neue Impulse für ihr eigenes Profil erhält und so, dass die Menschen auch Lust auf mehr Nah-Tourismus kriegen.
REDNER
Dominik Flammer ist Essenforscher und Buchautor und beschäftigt sich seit dreißig Jahren mit der Geschichte der Ernährung. Seine Bücher und Filme sind international mit unzähligen Preisen ausgezeichnet worden. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht das kulinarische Erbe des Alpenraums und dabei insbesondere die engere Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft und der Gastronomie. Flammer ist Inhaber der Züricher Agentur „Public History Food“. Zurzeit leitet er den Aufbau des “Culinarium Alpinum”. Dieses internationale Kompetenzzentrum für alpine Kulinarik soll in Zusammenarbeit mit zahlreichen namhaften Organisation der Landwirtschaft, der Gastronomie und der Lebensmittelproduktion im ehemaligen Kapuzinerkloster in Stans im Schweizer Kanton Nidwalden im Herbst 2020 seine Pforten öffnen.