Wir organisieren Hofbesuche im Berliner Umland, die sich speziell an Gastronom:innen und Landwirt:innen richten. Wir möchten damit Wissen zu landwirtschaftlichen Anbaumethoden vermitteln, eine Diskussion über Produktqualität anregen und die komplexen Zusammenhänge aufzeigen, die hinter jeder Zutat stehen. Durch diese Hofbesuche bringen wir Erzeuger:innen und Köch:innen näher zusammen, und stärken das Verständnis füreinander.

Rixmanns Hof

 

Auf rund 16 Hektar bauen Sabine Schwalm und Georg Rixmann Obst und Gemüse an. Besonders sind sie auf die große Diversität von Kürbissen spezialisiert, wovon sie 250 verschiedene Sorten anbauen. Sie experimentieren im Gemüseanbau gerne mit Sorten, die uns weniger vertraut sind und probieren aus, welche von ihnen in Brandenburg wachsen. Wie zum Beispiel die Kardone, eine disckstängliche Pflanze, die man aus dem Mittelmeerraum kennt und geschmacklich fast mit Artischoke zu verwechseln ist.

Weil diese Vielfalt an Sorten nicht immer als Bio-Saatgut verfügbar ist, verzichten Sabine und Georg auf die Bio-Zertifizierung, obwohl sie nach deren Prinzipien arbeiten. Zwar können für jede Sorte Ausnahmegenehmigungen erstellt werden – diese sind jedoch kostspielig und nur für eine Saison gültig, so dass Biodiversität einem fast zum Wettbewerbsnachteil wird. Die Kosten des Bio-Siegels sind oft für kleine Betriebe schwer zu stemmen. Ganz abgesehen von den sogenannten Club-Sorten, die in den Händen von großen Wirtschaftsakteur:innen sind.

 Darüber hinaus sprachen wir mit Georg auch über den Bedarf nach einem Logistikkonzept in Berlin-Brandenburg, sowie die einzigartige Geschichte der Agrarstruktur in Ostdeutschland.

Rixmanns Hof: WebsiteFacebook
Fotos: Carla Ulrich | Website | Instagram

Walnussmeisterei Böllersen

 

Vivian Böllersen beschäftigte sich schon in ihrem Studium an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (Eberswalde) intensiv mit dem Potenzial der Walnuss in Deutschland. Warum? Weil Walnüsse neben einem hohen ökologischen Wert auch ökonomisch sehr interessant sind. Ob in Forstwirtschaft, Holzproduktion, Stadtbegrünung oder Industrie – nahezu jeder Teil der Walnuss kann verwertet werden. Auch auf dem Teller sind sie fester Bestandteil unserer Esskultur. Heute werden die meisten Walnüsse allerdings importiert.

2015 gründeten Vivian Böllersen und Marcel Schatte die Walnussmeisterei. Dort kultivieren sie nicht nur Walnussbäume extensiv und ökologisch auf 4,5 ha Grünland, sondern erproben auch, welche der über 30 Sorten an den Standort Brandenburg angepasst ist. Ziel ist es, das Wissen über den heimischen Anbau von Walnüssen zurückzugewinnen und zu teilen.

Vivians Abschlussarbeit zum Walnussanbau in Deutschland wurde übrigens veröffentlicht. Wer das Thema vertiefen möchte, kann das Buch über ihre Website bestellen.

Walnussmeisterei Böllersen: Website | Instagram
Fotos: Carla Ulrich Website | Instagram