Bonvivant
Das Bonvivant ist ein Ort des Zusammenkommens, des Genießens, des Erfahrens und der Neugier. Wir leben Bistronomie für Genussmenschen und laden ein, auf eine Reise – durch die vegetarische-vegane Vielfalt – für jeden Geschmack. Dabei werden altbekannte Prozesse innovativer gedacht, beliebte Klassiker neu interpretiert und eine Balance aus Expertise und Experimentierfreude schaffen ein unvergleichliches Erlebnis – denn nur darauf kommt es uns an! Gemeinsam mit Euch wollen wir über den kulinarischen Tellerrand hinausblicken und in familiärer, gemütlicher Atmosphäre
zusammen Neues entdecken.
Wer seid Ihr?
Unsere Reise in der Goltzstraße 32 in Berlin-Schöneberg hat im Jahr 2019 begonnen. Getrieben von der Liebe zu vegetarischem Essen und nachhaltiger Gastronomie wollten wir zu Anfang ein Sharing Plates Konzept umsetzen und so die Nachbarschaft zu tollem Essen gemeinsam an den Tisch holen.
Die größte Herausforderung bot sich uns jedoch fast gleichzeitig zur Eröffnung, als die Welt von der Pandemie lahmgelegt wurde. Wir haben uns dieses Jahr durch unterschiedlichste Geschäftsmodelle gekämpft, es kristallisierten sich präzise Ideen heraus, die uns zu dem inspirierten, was wir heute sind. Denn inmitten dieser verrückten Zeit entstand die Vision, unser Restaurant Bonvivant zu einem Fine Dining Cocktailbistro zu machen. Die Liebe zum Detail und die Hingabe zur Qualität und Herkunft der Zutaten prägen seither unsere kulinarischen Kreationen. Kurz darauf reifte dann auch gleich die nächste Idee heran, diese Raffinesse auch in einem besonderen vegetarischen Brunch zu zelebrieren. Eine Kombination, die es so in Deutschland noch nicht gab.
Warum seid Ihr Mitglied bei Die Gemeinschaft?
Unsere Entscheidung, Mitglied bei Die Gemeinschaft zu werden, gründet sich auf eine Kombination aus dem Wunsch nach Erkenntnisgewinn und dem Bestreben, unser eigenes Wissen einzubringen. Das Bonvivant Cocktail Bistro steht für eine junge Generation in der Gastronomie – ein Team, das vor Ideenreichtum und Lernbereitschaft sprüht. Mit einem Durchschnittsalter unter 25 und ohne klassische Laufbahnen in der Michelin-Sterne-Gastronomie bieten wir neue Perspektiven, die durchaus das Potenzial haben, bestehende Paradigmen zu hinterfragen und zu erweitern.
Wir sehen in der Mitgliedschaft bei Die Gemeinschaft eine bidirektionale Lernchance. Einerseits möchten wir uns mit dem kollektiven Wissen und den Erfahrungen, die in diesem Netzwerk vorhanden sind, bereichern. Andererseits sehen wir uns als Katalysatoren für Innovation, indem wir Ansätze einbringen, die möglicherweise abseits der traditionellen Pfade liegen.
Die Zukunft der Gastronomie ist ein Feld, das einer kritischen Reflexion und Neudefinition bedarf. Wir begreifen uns selbst als Teil dieser Evolution und streben danach, diese mitzugestalten. Dabei ist es uns besonders wichtig, dass die Kooperationen mit Zulieferern und das Verhältnis zu den Mitarbeitenden von Respekt geprägt sind. Gleichzeitig ist es unser Anliegen, die Produkte, die wir verwenden, nicht nur zu nutzen, sondern ihre Herkunft und Qualität zu schätzen und zu kommunizieren. Wir sehen uns nicht nur als Gastronomen, sondern als Akteure innerhalb eines soziokulturellen Wandels, der eine nachhaltige und bewusste Lebensmittelkultur fördert und feiert.
Welche Themen beeinflussen Eure Arbeit am stärksten?
Für die Konzeption unserer Menüs nutzen wir ausschließlich regionale und saisonale Lebensmittel. Dadurch können wir sicherstellen, dass alle unsere Gerichte frisch und qualitativ hochwertig sind. Gleichzeitig ermöglicht es uns auch, mit den Gegebenheiten der Natur zu spielen, bzw. damit sogar im Einklang zu sein sowie unseren Gästen ein abwechslungsreiches kulinarisches Erlebnis zu bieten. Wir finden es auch wichtig, mit unserer Verwendung von Produkten lokale Landwirte zu fördern und damit eine nachhaltige Lebensmittelproduktion zu fördern.
Was muss sich Eurer Meinung nach in den nächsten Jahren im Lebensmittelsystem ändern?
In den kommenden Jahren steht das Lebensmittelsystem vor entscheidenden Veränderungen, die nicht nur für die Menschheit, sondern insbesondere für Gastronomen von großer Bedeutung sind. Ein grundlegendes Umdenken ist erforderlich, und dabei spielen nachhaltige Praktiken die wahrscheinlich wichtigste Rolle.
In der Gastronomiebranche ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir uns bewusst sind, welchen Einfluss unsere Entscheidungen auf die Umwelt haben. Großhändler mögen zwar praktisch sein, aber sie sind in den meisten Fällen einfach nicht nachhaltig. Es wird immer wichtiger, dass Gastronomen sich aktiv dafür einsetzen, die Lieferkette zu überdenken und nach Alternativen zu suchen, die einen geringeren ökologischen Fußabdruck hinterlassen.
Ein Schlüssel zu nachhaltigem Handeln liegt in der Förderung regionaler und direkter Vertriebskanäle. Wer die finanziellen Mittel hat, sollte in Erwägung ziehen, lokale Bauern und Produzenten direkt zu unterstützen. Dies nicht nur, um die Umweltauswirkungen zu minimieren, sondern auch, um die Wirtschaft in der eigenen Gemeinschaft zu stärken. Durch den Fokus auf lokale Quellen können Gastronomen nicht nur hochwertige Produkte anbieten, sondern auch die Transparenz der Lebensmittelherkunft erhöhen.
Insgesamt ist ein umfassendes Umdenken erforderlich, bei dem nicht nur der Geschmack und die Praktikabilität im Vordergrund stehen, sondern auch die langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gemeinschaft. Indem wir bewusste Entscheidungen in Bezug auf die Herkunft unserer Lebensmittel treffen, tragen wir dazu bei, eine nachhaltigere Zukunft für die Gastronomie und die gesamte Gesellschaft zu gestalten.
„Insgesamt ist ein umfassendes Umdenken erforderlich, bei dem nicht nur der Geschmack und die Praktikabilität im Vordergrund stehen, sondern auch die langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gemeinschaft. Indem wir bewusste Entscheidungen in Bezug auf die Herkunft unserer Lebensmittel treffen, tragen wir dazu bei, eine nachhaltigere Zukunft für die Gastronomie und die gesamte Gesellschaft zu gestalten.“
Welche Verantwortung haben Akteure im Lebensmittelsystem?
Hier docken wir an die Antwort der vorherigen Frage an. Besonders wir Gastronomen, aber auch alle anderen Akteure im Lebensmittelsystem tragen die Verantwortung für die Gestaltung des zukünftigen Lebensmittelsystems auf ihren Schultern. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir gemeinsam sicherstellen, dass kommende Generationen einen unkomplizierten Zugang zu nachhaltigen Lebensmitteln haben.
Was sind Eure Pläne und Wünsche für die Zukunft?
Unsere Zukunftspläne und Ziele für das Bonvivant Cocktail Bistro sind ambitioniert und reflektieren eine Vision, die über die gängige Gastronomie Praxis hinausgeht. Wir streben danach, einen Standard zu setzen, bei dem die Frage nach dem “Warum” des Nicht-Verkaufs von Fleisch obsolet wird. Stattdessen möchten wir, dass der Respekt vor Umwelt und Natur sowie eine vegetarische oder vegane Lebensweise als Selbstverständlichkeit betrachtet werden. Es geht darum, ein Umdenken zu bewirken, bei dem nachhaltige Praktiken die Norm und nicht die Ausnahme sind.
In Bezug auf unsere Mitarbeitenden ist es unser Ziel, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das nicht nur exentrisch durch Lohn motiviert, sondern durch internistische Werte wie persönliche Erfüllung und das Streben nach stetiger Weiterentwicklung und Lernen geprägt ist. Wir möchten, dass unser Team mit Begeisterung zur Arbeit kommt, sich als Teil eines größeren Ganzen fühlt und aktiv dazu beiträgt, die Gastronomiebranche spannender und innovativer zu gestalten.
Wir planen, unser Konzept weiterzuentwickeln, neue Ideen zu testen und zu implementieren, ohne dabei ständig ökonomische Rechtfertigungen abwägen zu müssen. Das Ziel ist, einen Rahmen zu schaffen, in dem Entscheidungen, die das Wohl aller Beteiligten fördern, nicht infrage gestellt werden müssen, sondern vielmehr als integraler Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie verstanden werden.
Letztendlich ist es unser Bestreben, eine Kultur zu fördern, in der die Freude an der Arbeit und das Streben nach Erfüllung im Beruf nicht nur ersehnt, sondern tatsächlich gelebt wird. Das ultimative Ziel ist es, jeden Montagmorgen aufzuwachen und sich auf die Arbeit zu freuen, weil sie einen nicht nur beschäftigt, sondern wahrhaft erfüllt.