Comfort Food #15: Chiara Pepe – Die Krisen nutzen, um die eigene Herkunft zu reflektieren

Mai 3, 2020

 

“[Landwirtschaft] ist etwas so Einzigartiges, so Intimes, so Essenzielles. Wir müssen einen Weg finden, dieses unglaubliche Erbe weiterzugeben.”

Chiara de Iulis Pepe — Emidio Pepe Winery, 02.05.20 

 

Kaum ein Produkt verkörpert besser den Charakter einer Region, als
handwerklich hergestellter Wein. In Folge #15 unserer #comfortfoodtalk-Reihe haben wir mit Chiara de Iulis Pepe gesprochen, die bei dem Weingut EmidioPepe, einem Familienbetrieb in fünfter Generation, für die internationale Vermarktung der renommierten Weine zuständig ist. Emidio Pepe, der Enkel des Gründers, gilt als Pionier und herausragende Persönlichkeit der italienischen Weinszene, weil er früh an das Potenzial der heimischen Rebsorten Trebbiano und Montepulciano d’Abruzzo glaubte und sie in der Weinwelt bekannt machte. Die Weine entstehen in Handarbeit, die sich an der Natur orientiert und haben einen unverfälschten, vom Terroir der nördlichen Abruzzen geprägten Ausdruck.

 

 

Zur Zeit des Interviews erreichten wir Chiara jedoch nicht in den Abruzzen, sondern im Burgund: Dort vertieft sie seit November bei einem anderen Betrieb ihre Kenntnisse des Weinbaus nach biodynamischen Grundsätzen. Das gab uns den Anlass, uns mit Chiara ausführlich über die Landwirtschaft zu unterhalten – und zwar eine Form der Landwirtschaft, die den natürlichen Ökosystemen etwas zurückgibt, anstatt sie auszunutzen: “Farmers do not cultivate, they collaborate with nature”. Vielfalt auf dem Acker, Schutz der Biodiversität und nicht zuletzt die Förderung der Bodenfruchtbarkeit sind hier Schlüssel – denn es ist kein Zufall, dass der vielgenannte Begriff “Terroir” aus dem Wort “Terre” stammt: auf Französisch Erde, Boden. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, wie Chiara die Verbindung zur Gastronomie einschätzt, ob Naturwein sich endgültig durchsetzen wird und wie junge Menschen sich wieder für die Landwirtschaft begeistern können.

 

Das Gespräch moderierte B-EAT Magazine Editor-at-Large Lorraine Haist. 

 

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